Mit der Einweihung der langersehnten eigenen Turnhalle am 31.August 1930 ging einer der größten Wünsche des Vereins endlich in Erfüllung. Die "Hindenburghalle" stand von nun an im Mittelpunkt der turnerischen Aktivitäten. Zum drittenmal in der Vereinsgeschichte war der Verein Ausrichter des Bezirksturnfestes, welches auf dem neu errichteten gemeindeeigenen Spielplatz stattfand. Die sportlichen Erfolge dieses Jahres konnten sich sehen lassen, wozu besonders der 17. Preis des Heini Lohmann im 10-Kampf auf dem Kreisfest in Hamm beitrug. Mit dem Tode des Vereinsgründers Max Hummitzsch, der in Dortmund als Hauptlehrer tätig war, verlor der Verein einen der ehemals aktivsten Turnbrüder.

1931 fand ein Wechsel in der Vereinsführung statt. Der langjährige VorsitzendeOskar Buchübergab das Amt an>Karl Kray. Als Vereinslokal entschied man sich für das ehemalige Gasthaus Scheib, nun Emil Roth. Die Gründung einer Handballabteilung wird im Jahresbericht mit der Anmerkung kommentiert, daß dieser Abteilung bisher noch keine sportlichen Erfolge beschieden waren.   

Die nun folgenden Jahre konnten leider nicht mehr den alten Protokollbüchern entnommen werden, da diese nach mündlicher Überlieferung von dem damaligen Schriftführer aus Angst vor Repressalien in den 40er Jahren vernichtet wurden. Bis zum nächsten existierenden Protokollbuch aus dem Jahre 1950 greifen wir zurück auf die Festschrift vom 60 jährigen Vereinsjubiläum, in der unser langjähriger Vorsitzender August Zimmermann diese Zeit aus eigenem Erleben schildert.

Die Jahre 1931-1933 waren dank neuer Turnhalle sehr erfolgreich für den Verein. In diesen Jahren sind u.a. eine Damen- und eine Kinderabteilung gegründet worden. An drei Turnabenden pro Woche waren zwischen 50 und 60 Kinder, Turnerinnen und Turner zu betreuen.

1933 übergab der bisherige Vorsitzende und Ehrenvorsitzende Karl Kray den Vorsitz an den bisherigen 1. Turnwart August Zimmermann. In diesem Jahre wurde Heini Lohmann auf dem Deutschen Turnfest in Stuttgart47. im Deutschen Zwölfkampf, ein beachtlicher Erfolg für unseren kleinen Verein.

 1937 diente die Hindenburghalle als Lager für Getreide. Der von der Gemeinde ersatzweise zur Verfügung gestellte Saal der Wirtschaft Wagener war natürlich für den damaligen Turnbetrieb viel zu bescheiden.

1938 konnte der Verein gleich drei sportliche Erfolge auf dem DeutschenTurnfest in Breslau für sich verbuchen. Heini Lohmann erkämpfte sich im Deutschen Zwölfkampf den 49. Rang, sein Bruder Fritz Lohmannden 28. im Fünfkampf und Fritz Schenck 20. im Zehnkampf.

1939 durfte die Hindenburghalle wieder für sportliche Zwecke genutzt werden und der Verein kehrte glücklich in das geliebte Domizil zurück.

 1941 mußte der Verein diese Stätte wiederum aufgeben, da die Halle unverständlicherweise  durch Verkauf in den Besitz der Siegener Eisenbahn AG überging. Wieder einmal wurde der Saal des früheren Gastwirts Stöcker- nun Stute- zur neuen Heimat des Vereins. Bedingt durch den Krieg wurde der Turnbetrieb, bis zum völligen Zusammenbruch des politischen Systems, von Fritz Schenck soweit als möglich aufrecht erhalten.

1943 feierte der Verein sein 50. Bestehen. Da viele Turngenossen im Krieg waren und auch bereits einige ihr Leben lassen mußten, wurde dieses Ereignis nur im Kreise der Mitglieder  gefeiert. Zu erwähnen ist noch, daß kurz zuvor beim ersten größeren Luftangriff auf die Gemeinde, die Hindenburghalle ein Opfer der Bomben wurde.

In der ersten Zeit nach Beendigung des 2. Weltkrieges war das Turnen ganz verboten. Erst eine Verfügung, wonach der Turnbetrieb wieder aufgenommen werden könne, wenn sich der Turnverein an bestehende örtliche Sportvereine anschließen würde, ließ neue Hoffnung aufkommen. So kam dann der Zusammenschluß zwischen Sportverein und Turnverein unter folgenden Bedingungen zustande:

1. Der Zusammenschluß der Vereine findet auf freiwilliger Basis statt.

2. Beide Vereinsnamen entfallen. Der neugegründete Verein trägt den Namen               

    " Sportgemeinschaft Dreis-Tiefenbach ".

3. Erster Vorsitzender wirdErnst Breitenbach, zweiter Vorsitzender wird August      

   Zimmermann.

4. Beide Abteilungen, Turnen und Fußball, behalten in Ausübung ihrer Tätigkeit vollständige Handlungsfreiheit, nur die Kassengeschäfte werden zentral geführt. Oberturnwart>Fritz Schenck, welcher den Turnbetrieb so gut wie möglich über die Wirren dieser Zeit aufrechterhalten hatte, blieb weiterhin im Amt.

1946 stellt die Gemeinde den Saal der früheren Berufsschule (Stilling-Schule) dem Verein zur Verfügung.

1947 übernahm SportkameradErich Arens die Führung des Vereins und Ernst Breitenbach wurde Ehrenvorsitzender der Fußballabteilung.

1949 schied August Zimmermann als zweiter Vorsitzender aus und wurde als Ehrenvorsitzender der Turnabteilung gewählt. Fritz Lohmann übernahm nun den zweiten Vorsitz der Sportgemeinschaft..  

1950 feierte die Sportgemeinschaft in den Räumen der Autoreparaturwerkstatt Ernst Siebel ein großes Turn- und Sportfest, welches auch in der Gemeinde großen Anklang fand.

1952 fand auf Wunsch der Turnabteilung die Trennung vom Fußballverein statt. Der langjährigr Turnwart Wilhelm Nieswurde als Vorsitzender gewählt und der alte Vereinsname "Turnverein Eintracht 1893 Dreis-Tiefenbach" wieder eingeführt. Den Aus- und Umbau der Stillingschule führte zum großen Teil der Turnverein selbst durch. Sportliche Erfolge dieses Jahres ergaben sich aus der Teilnahme des Vereins am Gauturnfest in Siegen und am Gillerbergfest. Die  Handballabteilung übernahm Heinz Stute, nachdem der bisherige Leiter dieser Abteilung, Fritz Koleki, verstorben war.

1953. Der Verein bestand mittlerweile aus 122 ordentlichen Mitgliedern und zusätzlich 50 Kindern. Das in diesem Jahr anstehende 60. Vereinsjubiläum verlegte man wegen organisatorischer Schwierigkeiten auf 1954. Die Teilnahme am 20. Deutschen Turnfest in Hamburg war wohl der sportliche Höhepunkt diesen Jahres. Sieger wurden die Turnbrüder Fritz Lohmann, WilhelmNies, Wilhelm Schöler und Werner Enke.